Landesausstellung in Burghausen

Heute vormittag habe ich mich endlich aufgerafft, meinen freien Tag genutzt und bin zur Landesausstellung 2012 "Verbündet - verfeindet - verschwägert" nach Burghausen gefahren. Mit einer herrlichen Bummelbahn zwischen Mühldorf und Burghausen.

 

Eines von vielen Burgtoren
Eines von vielen Burgtoren

Thema der Ausstellung ist das Verhältnis der beiden Nachbarstaaten Bayern und Österreich. In Burghausen befindet sich dabei der Teil der Ausstellung, der sich mit dem Mittelalter, den gemeinsamen Anfängen in der Bajuwarenzeit und der Teilung und den Kämpfen im Hochmittelalter beschäftigt. Glücklicherweise war ich früh genug dran, um dem größten Ansturm zu entgehen; trotz Wochentag und der frühen Uhrzeit (ich war schon um viertel nach neun in Burghausen) war ganz schön was los.

Der Eingang zur Ausstellung in der Hauptburg
Der Eingang zur Ausstellung in der Hauptburg

Viele Rentner-Gruppen und Schulklassen auf Ausflug; eine Klasse Erstklässler hat den Zug schon ab Burgkirchen mit einem vielstimmigen A-capella-Vortrag von Karl Valentins "De oidn Rittersleit" unterhalten. Zu allem Überfluß wurde überall schon fleißig aufgebaut. Am Wochenende findet das Burgfest statt - falls jemand ohnehin noch zur Ausstellung fahren wollte, ließe sich das miteinander verbinden.
Wetter war gut, aber noch nicht heiß. Gott sei Dank, man läuft vom Bahnhof doch ein schönes Stück.

Leider waren die ganzen für mich interessanten Stücke ziemlich am Anfang (die Replik des Tassilokelchs gleich im Eingangsbereich), wo sich natürlich erst mal alles staut. Ich konnte also nicht so lange vor den einzelnen Vitrinen stehen bleiben, wie ich gerne gewollt hätte. Fotos machen ohne Blitz bei der schummrigen Beleuchtung war auch schwierig, was mir vor allem im Fall des Maihinger Evangeliars sehr leid tut. Das Foto war, als ich's mir angesehen habe, glatt schwarz, da hilft alles Aufbessern nichts mehr. Den Cuthbert-Kelch habe ich gar nicht erst versucht zu fotografieren.

 

Ich hab ja den Katalog.

Mit die interessantesten Stücke aus der Frühzeit waren die slawischen und awarischen, wie diese Gewandschließe und die Gürtelbeschläge. Diese vielteiligen Gürtelgarnituren mit den vom Gürtel herabhängenden Schmuckriemchen waren meines Wissens so ähnlich während einer Phase der späten Merowingerzeit auch bei den Bajuwaren üblich. Anscheinend hat man in Modefragen schon früh über die Grenze geschaut.

Das Foto ist leider auch nicht besonders, im Dunkeln durchs Vitrinenglas. Bin ja eh' kein großer Fotograf vor dem Herrn.

Schöne Übersichtskarten mit den Klostergründungen und den Besitztümern der einzelnen Bistümer. Dann im Hochmittelalter unheimlich viele Urkunden ^_^. Sie sind ja schön, mich fasziniert alleine schon die Schrift, aber irgendwann wurde es doch etwas dröge. Die Tafeln mit den Erklärungen waren aber sehr interessant und auch von der Schrift her gut zu lesen.

 

Ein eher allgemein gehaltener Abschnitt über Ritter und Minne, und vor allem herrliche Bücher. Bücher über Bücher über Bücher, vom Maihinger Evangeliar über eine bebilderte Ausgabe des Nibelungenlieds bis hin zu einem winzigen Gebetbuch, bei dem der kostbare Einband wahrscheinlich weit mehr aufgetragen hat als der Inhalt.

 

Im Laufe der Ausstellung wurde man zwar dann nicht mehr ganz so durchgeschoben, aber trotzdem habe ich das Gefühl, ich könnt's mir durchaus nochmal anschauen. Vor ein paar Vitrinen würde ich gerne mehr Zeit verbringen.

 

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